Unser KLASSIKER des MONATS

VW Käfer (Jeans-Käfer) (1975, luftgekühlter 4-Zylinder-Boxermotor, 34 PS, 1184 ccm, 4-Gang-Getriebe, Mittelschaltung, 110 km/h)

Über kein Auto dieser Welt wurde mehr Literatur verfasst als über den heißgeliebten VW-Käfer. Und es gibt wohl keinen zwischen 1930 und 1970 geborenen Deutschen, dem nicht sofort eine Geschichte oder eine persönliche Anekdote zu dem kleinen Krabbler einfällt. Aber wussten Sie, dass es unter den Millionen gebauten Käfern einige ganz seltene Sonderserien gibt? Unser Kalendermodell gehört dazu – denn dieser „gebürtige Emder“ ist ein „Jeans-Käfer“, der in 3 Serien in einer Gesamtstückzahl von nur 1.200 Stück verkauft wurde. Der seltene Farbton „marinogelb“ (L20A) wurde nur in der 2. Serie angeboten.
Zu Beginn der 70er Jahre erhielt die deutsche Designerin Gunhild Liljequist den Auftrag zur Gestaltung der Sonderserie „Jeans-Käfer“. Die Künstlerin war seit 1964 bei Volkswagen tätig und entwarf zahlreiche Interieurs, Farben und Sonderserien (z.B. das Golf Cabriolet „Etienne Aigner“, den „Jeans Polo“ oder den „Samtroten Sonderkäfer“). Auch der Golfball-Schaltknauf des GTI wurde von ihr entworfen. Liljequist verpasste dem in die Jahre gekommenen 34-PS-Käfer frische Farben, Bezüge aus Jeansstoff, der (wie es sich gehört) auch mit Nieten und farbigen Nähten verziert war, Jeans Dekorstreifen und -Schriftzug auf der Heckklappe. Dazu gesellten sich schwarze Zierleisten, Stoßstangen, Lampenringe und Blinkergehäuse. Technisch aufgerüstet wurde das Sondermodell mit dem Radio „Ludwigshafen“, Sicherheitsgurten und Lemmerz-Sportstahlfelgen. Schon war ein „jugendliches“ Automobil „geboren“, das VW mit dem Motto: „Jeans zum Fahren“ anpries. Die Listenpreise schwankten zwischen 5995 DM und 6795 DM.
Wenn man heute in den Jeans-Käfer einsteigt, freut man sich über ein extrem reduziertes Cockpit mit einem Rundinstrument, ein paar Schaltern und (zumindest vorne) Platz für zwei Erwachsene. Wir sind sehr froh, dass „unser“ Jeans-Käfer nach einer Restauration nun wieder in seiner alten Heimat Ostfriesland angekommen ist und ein Lächeln auf die Gesichter der Passanten zaubert.