Unser KLASSIKER des MONATS April

Eicher ED 26/1 (Bj. 1959, Eicher ED2e, 4-Takt-Direkteinspritz-Diesel, ZF - A15D; 5 Vorwärts-, 1 Rückwärts-, 1 Kriechgang, 18 km/h)
Dieser Eicher ist ein Einzelstück und wurde von seinem Besitzer komplett restauriert und neu aufgebaut. Er gleicht in seinem jetzigen Aufbau eher einer Zugmaschine als einem Ackerschlepper. Der originale Mittelsitz mit Federung wurde durch ein selbst angefertigtes Gestell mit durchgehender Sitzbank ersetzt. Dies ermöglicht es 2 Personen bequem nebeneinander sitzen zu können. Um bei schneller Fahrt auf der Straße vor aufschlagender Feuchtigkeit und Schmutz besser geschützt zu sein, wurden an beiden Vorderrädern feststehende Kotflügel nachgerüstet. Das Gasgestänge wurde dahingehend verändert, dass auch beim Sitzen auf der Sitzbank das Betätigen des Gaspedals bequem und einfach möglich ist.
Beim verbauten Eicher Motor handelt es sich um einen Langhubmotor mit einer sehr großen Schwungmasse von etwa 90 kg. Er besitzt dadurch eine außerordentliche Laufruhe und sehr niedrige Standgasdrehzahl. Die Besonderheit dieses Motors ist zudem, dass für den Kaltstart keine Vorglüh-Einrichtung vorhanden ist.
Zum Starten bei kalten Temperaturen ist es möglich mittels eines Umstellhebels die Kompression in den Zylindern zu verringern, um den Motor mit Hilfe des Anlassers durchzudrehen, ohne ihn aber dabei zu starten.
Erreicht der Anlasser dadurch eine dementsprechend hohe Motordrehzahl, so stellt man den Hebel zurück und der Motor startet durch die hohe Verdichtung des Diesels im Brennraum.
Hierzu braucht der Anlasser eine Menge Kraft und Energie. Der original verbaute Anlasser hatte eine Leistung von ca. 2,5 PS. Mittlerweile wurde ein Nachbau-Anlasser mit etwa 4,9 PS verbaut. Dementsprechend wird auch eine große Batterie mit hoher Startleistung benötigt. Der Motor startet dadurch nun wesentlich zuverlässiger.