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Unser KLASSIKER des MONATS

 

Wartburg (AWE Automobilwerk Eisenach) DDR (Baujahr: 1989, Motor: 4-Zylinder Otto-Motor, 1272 ccm, 58 PS, Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe, Max. km/h: 138 km/h)


Die Entwicklung eines Wartburg mit Viertaktmotor zog sich aufgrund einer immer wieder gestoppten Serieneinführung über mehrere Jahrzehnte hinweg. Anfang der 1960er-Jahre hatte man bei AWE begonnen, einen Viertaktmotor zu entwickeln, was aber weder vom ZK noch vom Politbüro gern gesehen wurde. Stattdessen setzte die DDR-Führung seinerzeit erfolglos auf die Entwicklung des Kreiskolbenmotors. Parallel dazu wurde 1967 in Zusammenarbeit mit der Bayreuther Motorengesellschaft (BMG) ein V6-Zweitaktmotor im Wartburg erprobt, der bereits für den DKW F 102 vorgesehen war und von Müller-Andernach entwickelt worden war. Zwar ergaben sich bei der Erprobung im Wartburg gute Fahrleistungen, gleichzeitig aber auch inakzeptable Abgaswerte. 1968 stoppte AWE alle bisherigen Motorenprojekte und begann mit der Arbeit an einem eigenen Viertakt-Hubkolbenmotor. Heraus kam dabei der Typ AWE 1600 (Arbeitsname: 400) – ein Vierzylinder-Viertaktreihenmotor mit 1,6 Liter Hubraum, obenliegender Nockenwelle, Zahnriemen, fünffach gelagerter Kurbelwelle und 82–85 PS Leistung. In Umrissen gleicht die Konzeption dieses längs über der Achse und leicht geneigt eingebauten Motors dem Aggregat des kurze Zeit später herausgebrachten VW K 70. Es gelang aber lange nicht, eine Produktion aufzubauen und nach und nach mussten die Exporte des Zweitakt-Wartburg ins Ausland wegen der schlechten Abgaswerte eingestellt werden.
Nach vielen weiteren Experimenten fiel 1984 die Entscheidung, den Motor des VW Polo 86c (EA111) in Lizenzproduktion zu nehmen. Die Entscheidung erschien absurd, da das ausgewählte VW-Aggregat baulich gar nicht dafür geeignet war, im Wartburg verwendet zu werden. Der Motor war zu groß für den Motorraum des Wartburg 353 und erforderte zudem ein anderes Getriebe. An der Entscheidung der Staatsführung ließ sich jedoch nicht mehr rütteln. Es erging also der Auftrag, den Wartburg 353 W so anzupassen, dass der VW-Motor darin Platz zu finden habe, was in Eisenach keine Begeisterung auslöste. Am 12.10.1988 begann die Serienfertigung des „neuen“ Wartburg 1.3 in Eisenach. Außer dem neuen Motor und einem neuen Vierganggetriebe gab es gegenüber dem Wartburg 353 einen geringfügig veränderten Innenraum. Der Karosseriegrundkörper und das Fahrzeugkonzept mit separatem Kastenprofilrahmen und aufgesetzter Trapezform-Karosserie wurden beibehalten.
Wie der Trabant 1.1 sieht der Wartburg 1.3 seinem Vorgänger sehr ähnlich. Von ihm entstanden bis 1991 rund 150.000 Exemplare, die allerdings für DDR-Verhältnisse sehr teuer waren (30.000 Ostmark). Unser Kalendermodell befindet sich im unrestaurierten Originalzustand und ist erst 34.000 km gelaufen.

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