Juni 2024

Triumph BDG (Nürnberg)
(Baujahr: 1951, Motor: 2-Takt Doppelkolben-Motor (U-Zylinder) 123 ccm 6,2 PS, Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe mit Ratschenfußschaltung, Max. km/h: 85 km/h)


Besonderheiten:
Die Triumph Werke Nürnberg AG war ein deutscher Motorrad- und Büromaschinenhersteller, der unter dem Namen New Triumph Co. Ltd, 1896 in Nürnberg, als Tochterunternehmen des Motorradherstellers Triumph Motorcycles Ltd aus Hinckley, Großbritannien gegründet wurde. Das Unternehmen war Teil der Nürnberger Motorradindustrie und stellte 1956 die Zweiradherstellung ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1948 mit dem Vorkriegsmodell B 125 die Produktion von motorisierten Zweirädern wieder aufgenommen. Eine neue Generation von einfacheren Doppelkolbenmotoren mit Schlitzsteuerung und gemeinsamem U-Pleuel (die Vorkriegsmodelle hatten Drehschiebersteuerung und getrennte Pleuel) begründete den Erfolg der Nachkriegsmodelle BDG 125, BDG 250, der 200er „Cornet“ und der 350er „Boss“. Auch Motorroller („Contessa“, „Tessy“) und zwei Moped-Modelle („Fips“ bzw. „Knirps“) gehörten zum Programm. Die Doppelkolbenmotoren zeichneten sich durch einen für Zweitakter außergewöhnlich kultivierten Lauf, einen besonders fülligen Drehmomentverlauf bei niedrigen Drehzahlen (Höchstdrehzahl teilweise unter 4000 min−1) und durch geringen Benzinverbrauch aus. Im Leerlauf klangen sie fast wie Viertakter. Die Hinterradkette lief gekapselt im Ölbad und war dadurch fast wartungsfrei. Schon bald nach Wiederaufnahme der Produktion wurde das Hinterrad mit einer Geradwegfederung versehen. Die Motorräder von Triumph Nürnberg galten deshalb als besonders komfortabel, robust und alltagstauglich. Die BDG 125 hat 1952 als einzige deutsche Maschine bei der Internationalen 6-Tage-Fahrt in ihrer Klasse eine Goldmedaille errungen. Den meisten Käufern war aber wohl wichtiger, dass das Motorrad relativ kräftig und (vom Hersteller) als „soziusfest“ beworben wurde. Die größeren Modelle (BDG 250 und Boss) waren serienmäßig mit hydraulischer Hinterradbremse ausgestattet, was den einfachen Anbau eines Seitenwagens ermöglichte. Bei unserem Kalendermodell handelt es sich um ein rotes Sondermodell mit verchromten Tank und Felgen. Es wurde 2017 vollständig restauriert. Auch nach mehr als 70 Jahren macht das Zweirad eine gute
Figur und läuft sehr schön.