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Unser KLASSIKER des Monats NOVEMBER

 

 

Lloyd LP 250 V (Bj. 1957, 2-Zylinder, 2-Taktmotor, 250 ccm, 8 kW/11 PS, 3-Gang mit Krückstockschaltung, 75 km/h).
Der englische Begriff Downsizing, der neuerdings häufig in der Automobilbranche verwendet wird, ist eigentlich ein alter Hut, schaut man sich den Lloyd LP 250 V an. Die Karosserie übernahm der Kleine von seinem großen Bruder Lloyd 400. Der Motor wurde geschrumpft auf 250 ccm und „et voila“ war sie fertig, die viersitzige Limousine mit zwei Türen für knapp 3.000 DM.
Kann man mehr wollen? Ja man kann, wie der Erstbesitzer des hier gezeigten Lloyd auf der Aufpreisliste deutlich gemacht hat: Radkappen, Dachhimmel, Stoßstangen und Rücksitzbank wurden ebenfalls geordert und machten aus dem Lloyd Personenwagen mit 250 ccm den Lloyd LP 250 V. Das V markiert die Vollausstattung. Die Heizung war übrigens in jedem Fall bereits eingebaut, musste aber in der Basisversion mit 60,00 DM extra bezahlt werden. Summa summarum kam der in Bremen erstzugelassene Wagen auf 3.350,- DM, fünffach-bereift wohlgemerkt.
„Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd“? Ganz so schlimm war es wohl nicht. Wer noch den alten Führerschein Klasse 4 hatte, konnte mit dem Wagen immerhin sauber und trocken zu seiner Arbeitsstelle gelangen ohne sich den Unbilden des norddeutschen Wetters aussetzen zu müssen. Und so haben seine Besitzer diesem Lloyd jahrelang die Treue gehalten was insgesamt vier(!), ja richtig gelesen, vier Haltereintragungen nachdrücklich zeigen. Über Bremen kam der Wagen zunächst nach Wilhelmshaven und von dort nach Marienhafe, bis er schließlich in Westermoordorf sein neues Zuhause fand. Und seit der Zulassung im Altkreis Norden im Juni 1975 trägt der Lloyd stolz sein Norder-Kennzeichen bis zum heutigen Tage.
Bremen und Lloyd – des einen Leid, des anderen Freud. Freude für diejenigen, die einen soliden Kleinwagen aus heimischer Produktion und noch viel wichtiger aus norddeutscher Produktion irgendwann nach dem Krieg ihr Eigen nennen konnten. Vor allem noch ein wenig mehr solide, nachdem man ab 1953 beim L 400 die holzbespannten Kunstlederschalen durch Stahlblechteile ersetzte. Damit war der „Leukoplastbomber“ aussortiert. Leid für diejenigen, die nach der schnellen Insolvenz der Lloyd-Werke 1961 einen neuen Arbeitsplatz brauchten. Bremen ist als Automobilstandort nicht zu unterschätzen gewesen, was man in den nachfolgenden Firmen, die sich am Standort der ehemaligen Lloyd-Werke die Klinke in die Hand gaben, sehen konnte. Stellvertretend seien hier die HANOMAG oder Mercedes-Benz genannt. Wünschen wir dem Besitzer und seinem kleinen Lloyd noch viel Freud` zusammen und dass sie so bald nicht auseinander gehen mögen. Wäre schade um das historische Kennzeichen.

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