Ford Modell T
(Baujahr: 1926, Motor: 4-Zylinder 4-Takter, 2900 ccm, 20 PS, Getriebe: 2-Gang Getriebe, Max. km/h: 67 km/h)
Die Erfüllung eines langgehegten Traumes ist der Mittelpunkt unserer Geschichte. Dass das Auto aber auch ideal nach Ostfriesland passt – ein weiterer Punkt. Zwischen 1908 und 1927 produzierte die FORD Motor Company den Ford Modell T, der später vom A abgelöst wurde. Das lag daran, dass die Prototypenreihe zwar bei A anfing, es aber nicht alle Entwürfe in die finale Produktion geschafft haben. Die höhere Besteuerung von ganzen Import-Fahrzeugen führte übrigens zur Gründung der deutschen FORD-Dependance, zunächst 1925 in Berlin, später dann ab 1930 in Köln.
Ein gewisser Oberbürgermeister Adenauer fädelte das damals ein. Unser Fahrzeug ist ebenfalls ein Import, allerdings aus Dänemark im Jahr 2024. Der Motor ist ein Graugussblock mit stehenden Ventilen und einer dreifach gelagerten Kurbelwelle. Bei stetiger Fahrt bergauf kann es auf Grund der fehlenden Ölpumpe zu Motorschäden kommen, da das erste Pleuellager nicht ausreichend geschmiert wird. Daher passt die „Blech-Liesel“ idealerweise zu Ostfriesland, denn Steigungen sucht man hier bekanntlich vergebens. Zumindest keine, die der fast 100 Jahre alten Technik ernsthaft gefährlich werden könnten. Die Einfachheit der Konstruktion machte den Ford Modell T so erfolgreich. Es wurden 15 Millionen Exemplare gebaut und die Überlebensrate liegt heute immer noch bei rund 1%. Eine defekte Benzinpumpe kann ihn auch nicht stoppen, denn es gibt keine. Der Tank liegt unter der Sitzbank und damit leicht erhöht. So kann der Kraftstoff ganz einfach nach vorne in Richtung Flachstrom-vergaser fließen. Die Verdichtung liegt sogar nur bei 4:1. Der Startvorgang ist trotzdem etwas schwierig, kann aber durch die Batterie unterstützt werden. Es gab verschiedene Karosserievarianten vom Tourenwagen über Limousine bis zum Roadster. Eine Variante war sogar als Lieferwagen konzipiert. Wir haben hier den two-door Sedan, also die zweitürige Limousine, vor uns als „Facelift“. Dies beinhaltete 1926 die Drahtspeichenräder und die Stoßstangen. Auch wenn ein anderer Ford den Fuhrpark leider verlassen musste, um Platz zu schaffen, so bereichert dieser automobile Dinosaurier die Oldtimerszene in Ostfriesland doch ungemein. Könnte man das erste Pleuellager fragen, so würde dieses wahrscheinlich zustimmen.