Mercedes Benz 220 a Typ W180
(Baujahr: 1955, Motor: 6-Zylinder-Reihen-Motor, 2171 ccm, 85 PS, Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe, Max. km/h: 150 km/h)




Als unser Kalendermodell vom Band lief, wurde Alain Prost geboren und Bundeskanzler Adenauer konnte Rot-Weiss-Essen zum Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft gratulieren. Juan Manuel Fangio wurde mit Mercedes Formel 1 Weltmeister. Das Benzin kostete 56 Pfennige und die Deutschen arbeiteten durchschnittlich 48 Stunden.
Der Mercedes-Benz W 180, besser bekannt als Mercedes-Benz 220 bzw. 220 S, war in den Jahren 1954 bis 1959 ein Modell der Oberklasse. Die „Großen“ Ponton-Mercedes, Nachfolger des „Mercedes-Benz 220“ (W 187), wurden parallel zur oberen Mittelklasse W 120/W 121 („Kleiner Ponton“ mit Vierzylindermotoren) gebaut. Wie bei den Vierzylindern im Jahr vorher führte Daimler-Benz ab März 1954 auch bei den 220er-Sechszylindern die selbsttragende Karosserie ein, eine deutliche Abkehr von den Leiterrahmen-Konstruktionen der Vorkriegszeit. Während die Vierzylindermodelle der Ponton-Generation bereits seit 1953 am Markt waren, mussten die Sechszylinder-Interessenten bis Anfang 1954 mit dem Vorgängermodell 220 (W 187) vorliebnehmen, das mit freistehenden Kotflügeln noch wie die Vorkriegsmodelle aussah. Auf dem Genfer Auto-Salon wurde im März 1954 schließlich unser Kalendermodell vorgestellt. Es hatte im Rahmen des Baukastensystems die Rahmenbodenanlage der Vierzylinder, allerdings mit einem für den längeren Motor um 10 cm längeren Vorderwagen und einem um 7 cm verlängerten Fondraum. Der Kofferraum entsprach den kleinen Pontonmodellen mit Vierzylindermotor. Der Ottomotor leistete 62,5 kW (85 PS) bei 4800/min und beschleunigte die 1300 kg schwere Limousine von 0 auf 100 km/h in 19 Sekunden. Die Bordelektrik wurde auf 12 Volt umgestellt und wie bei den 1953 eingeführten Vierzylinder-Pontonmodellen war die Hinterachse eine Eingelenk-Pendelachse. Von Juni 1954 bis April 1956 stellte Daimler-Benz 25.937 Fahrzeuge her.
Leider gibt es heute nur noch wenige erhaltene und fahrtüchtige Exemplare. Umso mehr freut es uns, dass „unser“ großer Ponton dazu gehört.